Kapitol-Sturm

ARD-Programmdirektor wehrt sich gegen Kritik zum Kapitol-Sturm

Haben die Öffentlich-Rechtlichen in ihrer Berichterstattung zu spät auf den Kapitol-Sturm reagiert? ARD-Programmdirektor Volker Herres sah sich nach der Kritik zu einer Stellungnahme gezwungen.

Hat das öffentlich-rechtliche Fernsehen in Deutschland rechtzeitig auf die Ereignisse in Washington am vergangenen Mittwoch reagiert? Nein, meinen viele Kritiker, unter anderem die Autoren eines "Spiegel Online"-Artikels: "ARD, ZDF und der Angriff aufs Kapitol – Bedingt sendefähig", titelte das Online-Magazin am vergangenen Donnerstagabend. Nun reagiert das Erste: ARD-Programmdirektor Volker Herres nimmt mit Bezug auf den Artikel Stellung zur Kritik an der Berichterstattung.

"In Ihrem Artikel auf Spiegel online kolportieren die Autoren die Behauptung 'In Hamburg, wo Tagesschau und Tagesthemen entstehen, habe man sich noch früher für eine Unterbrechung eingesetzt, heißt es aus der Redaktion – der Flaschenhals liege in der Münchner Programmdirektion'", schreibt Herres in einer ARD-Mitteilung. "Dass diese angebliche Aussage anonym ist, verwundert nicht, denn sie ist schlichtweg falsch."

Nach den ersten Meldungen aus Washington habe es "eine kontinuierliche Abstimmung" mit Marcus Bornheim, dem Chefredakteur ARD aktuell, gegeben. "Es wurden der Breaking-News-Crawl im laufenden Spielfilm und das 'Tagesthemen extra' um 21.45 Uhr verabredet", erklärt Herres weiter. Wegen der unsicheren Situation in Washington sei "ARD aktuell" erst ab 23 Uhr im Ersten sendebereit gewesen. "Daraufhin wurde der Spielfilm um 23.00 Uhr abgebrochen und in den vorgezogenen 'Tagesthemen' direkt in die US-Hauptstadt geschaltet."

Derweil lockten die Ereignisse in den USA die Menschen in Deutschland vermehrt vor die Fernsehbildschirme: 14,10 Million Zuschauer schalteten der ARD zufolge die "Tagesschau" um 20 Uhr ein. Eine Mehrheit von 9,13 Millionen dabei im Ersten. Den "Brennpunkt: Sturm auf das Capitol – Amerika unter Schock" vom NDR sahen 9,35 Millionen Zuschauer um Ersten und bei tagesschau24. Immerhin 1,97 Millionen Zuschauer sahen die Sonderausgabe von "maischberger. die woche".


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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