Preise für Koproduktionen von ZDF und ARTE
Auf den 71. Filmfestspielen von Venedig konnten zwei Koproduktionen von ZDF und ARTE begehrte Preise gewinnen. "A Pidgeon Sat on an Branch Reflecting on Existence" wurde mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet, "The Look of Silence" räumte gleich fünf Mal ab.
Hauptpreis für Roy Andersson
Der schwedische Regisseur Roy Andersson darf sich über den Hauptpreis freuen: Sein Film "A Pidgeon Sat on an Branch Reflecting on Existence" (Redaktion: Meinolf Zurhorst) wurde mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet. Der dritte Teil einer Trilogie über den Menschen macht in zahlreichen Plansequenzen und Vignetten mit dem Tod bekannt und führt durch menschliche Höhen und Tiefen, Größe und Kleinlichkeit, Euphorie und Traurigkeit. Zwei an Laurel und Hardy oder Don Quixote und Sancho Panza erinnernde Scherzartikel-Verkäufer verbinden die einzelnen Tableaus, die auf absurde doch humane Weise durch die "dialektische und dynamische Natur der Existenz" (Andersson) führen. Wann der Film im Fernsehen ausgestrahlt wird, steht noch nicht fest.
"The Look of Silence" räumt ab
Ebenfalls gewinnen konnte die zweite Koproduktion von ZDF und ARTE: "The Look of Silence" (Redaktion: Sabine Bubeck-Paaz). Der Dokumentarfilm von Joshua Oppenheimer hat im Wettbewerb nicht nur den Großen Preis der Jury gewonnen, sondern auch den International Critics Award (FIPRESCI), den European Critics Award (FEDEORA), die Golden Mouse, und den Human Rights Nights Prize.
In "The Look of Silence", der als Diptychon mit dem Oscar-nominierten Dokumentarfilm "The Act of Killing" entstanden ist, erzählt Oppenheimer von der Stille nach dem Massenmord in Indonesien 1965. Und davon, was es bedeutet, als Überlebende in einem Land zu leben, wo die Mörder von damals immer noch an der Macht sind und es deshalb nie zu einem Versöhnungsprozess kommen konnte.
