ARD-Doku

"Rentiere auf dünnem Eis": Wie der Klimawandel Sibirien bedroht

von Rupert Sommer

Weil die Flüsse in Sibirien nicht mehr zuverlässig zufrieren, kommen die alljährlichen Rentier-Wanderungen ins Stocken. Nicht die einzige Auswirkung des Klimawandels der arktischen Region, wie eine ARD-Doku zeigt.

ARD
Rentiere auf dünnem Eis
Dokumentation • 22.02.2021 • 20:30 Uhr

Es ist ein unkalkulierbares Risiko: Weil sich das Klima auch in den Weiten der sibirischen Arktis immer stärker erwärmt, können die Nomaden-Völker des Nordens mit ihren Tieren sonst zuverlässig zugefrorene Flüsse wie den Ob nicht mehr sicher überqueren. "Rentiere auf dünnem Eis" ist eine beklemmende ARD-Dokumentation, deren Titel man wörtlich nehmen darf: In eisklaren Bildern konnten die Filmemacher Henry Mix und Boas Schwarz die dramatischen Veränderungen in einer abgelegenen Weltregion beobachten. Der Film erzählt von einer Welt, in der jahrhundertealte Gewissheiten radikal außer Kraft gesetzt werden.

Der Klimawandel lässt Waldböden austrocknen wie Zunder. Immer mehr furchterregende Feuer breiten sich aus und schwelen gefährlich lange nach. Weil der Permafrostboden nicht mehr durchfriert, verwandeln sich Transportrouten in unpassierbare Schlammwüsten, und in den Ortschaften fehlt den einfachen Gebäuden der Halt. Gleichzeitig drohen urzeitliche Gefahren: Dem aufgeweichten Boden entweichen Viren und Bakterien, die dort seit Jahrhunderten unter dem Eis sicher verwahrt schienen.

Die unbedingt sehenswerte Dokumentation, die nun auf dem prominenten Montagabend-Sendeplatz im ARD-Programm zu sehen ist, wurde bereits mehrfach auf nationalen und internationalen Festivals gezeigt. Sie erhielt unter anderem den Deutschen Naturfilmpreis und den Jackson Wild Media Award, der in der Doku-Szene als "Grüner Oscar" gilt.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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