ZDF-Krimi

"Schwarzach 23": Zum Schluss eine Doppelrolle

von Maximilian Haase

Der letzte Fall der ZDF-Reihe – "Schwarzach 23 – Und das mörderische Ich" – lässt einen brutalen Doppelgänger ins Leben des Ermittlers Germinger junior treten.

ZDF
Schwarzach 23 – Und das mörderische Ich
Kriminalfilm • 31.08.2020 • 20:15 Uhr

Drei Filme lang überzeugte Maximilian Brückner in der Krimikomödienreihe "Schwarzach 23" bereits als grantig-witzelnder Hauptkommissar Franz Germinger junior. Nun, im vierten und tatsächlich auch letzten Fall des Ermittlers, dürfen ihn die Zuschauer gleich zweifach erleben: In einer Doppelrolle steht der gebürtige Münchner gewissermaßen seinem Ebenbild als Feind gegenüber. Der Doppelgänger, der Germinger in "Schwarzach 23 – Und das mörderische Ich" das Leben schwermacht, erscheint als russischer Schwerkrimineller jedoch noch eine Spur grummeliger als das Original.

Der ebenso humorvolle wie actionreiche Krimi, abermals inzeniert von Regisseur Matthias Tiefenbacher, beginnt mit einer Bombe – zumindest in der Vorstellung von Polizei und Zuschauern. Denn der bedrohlich wirkende Gegenstand, den ein Mann in einem Bus mit sich führt, entpuppt sich als harmlose Benzinpumpe. Ihr Besitzer jedoch ist tot – umgebracht durch eine Überdosis Insulin. Verdächtigt wird ein Junkie vom Münchner Ostbahnhof, der auf den Bildern der Überwachungskamera zu erkennnen ist. Germinger und seine Schwester, Polizistin Anna (Marlene Morreis), geraten bei der Suche nach einem möglichen Auftraggeber mitten ins organisierte Verbrechen der russischen Drogenmafia.

Neben der überaus spannenden Suche nach dem Motiv und den Drahtziehern dreht sich im für hiesige Verhältnisse erneut wilden und gewagten Mix wieder viel um die Polizistenfamilie Germinger und deren Problemchen. Während Anna zunächst widerwillig mit dem Kollegen Sharif (Serkan Kaya) anbandelt, der eigentlich gar nicht auf sie (und überhaupt auf Frauen) steht, wird Mutter Germinger (Gundi Ellert) aus dem Gefängnis entlassen und versucht sich gemeinsam mit Ehemann Franz Germinger Senior (Friedrich von Thun) daran, die Wohnung neu zu streichen. Letzterer ermittelt jedoch auch wieder fleißig mit – und gerät dabei in handgreifliche Auseinandersetzungen mit dem verdächtigen Autohausbesitzer Toni Diehl (Arnd Klawitter).

Für die größten Verwirrungen sorgt aber der Handlanger des russischen Drogenrings um die natürlich felltragende Liljana Janukowa (Genija Rykova). Maxim heißt der ebenfalls von Brückner gespielte und gar in russischer Sprache sprechende Schurke, der auch von Mutti und Vati Germinger nicht enttarnt wird und vor allem seinen Doppelgänger aus der Welt schaffen soll. Dass dabei so manche Wendung und Drehbuchidee ziemlich aus der Luft gegriffen scheint, liegt wohl in der Natur des oft bespielten Doppelgänger-Genres. Spaß macht das Ganze daher vor allem wegen des derb-ironischen Witzes bayerischer Provenienz und des nicht minder kantigen Spiels des Hauptdarstellers. Dass der diesmal in doppelter Ausführung glänzt, tröstet über das Ende der (Mini-)Reihe indes kaum hinweg.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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