Völlig aus der Luft gegriffen

Netflix-Action mit Kevin Hart als Meisterdieb: Lohnt sich "Lift"?

11.01.2024, 09.54 Uhr
von Andreas Fischer

Im Netflix-Blockbuster "Lift" soll ein legendärer Kunstdieb ausnahmsweise die Seiten wechseln und eine Terrorattacke verhindern – in 10.000 Metern Höhe.

Unmöglich ist schon mal gar nichts, erst recht nicht für das Schlitzohr Cyrus Whitaker (Kevin Hart). Der Kunstdieb schafft es sogar, ein NFT, ein digitales Kryptokunstwerk, zu klauen. Man geht halt mit der Zeit, wenn Rembrandt und van Gogh nicht mehr genug Gewinn abwerfen. Im Netflix-Film "Lift" allerdings kommt auch Whitaker ab 12. Januar an seine Grenzen – und zwar in 10.000 Metern Höhe.

Regisseur F. Gary Gray kennt sich mit Heist-Movies aus. In "The Italien Job" erzählte er vor 20 Jahren selbstironisch, raffiniert und mit einem Augenzwinkern von einem großen Coup. Damals ging es um 35 Millionen Dollar und eine Handvoll Mini Cooper. Diesmal wird's noch größer. Whitaker will eine halbe Milliarde in Goldbarren stehlen. Das Problem: Die heiße Ware befindet sich in einem fliegenden Airbus A380.

Klauen für den guten Zweck

Whitaker mag zwar ein Draufgänger sein, aber er kennt seine Grenzen. Freiwillig geht er jedenfalls nicht in die Luft, aber er hat keine andere Wahl: Die Interpol-Agentin Abby Gladwell (Gugu Mbatha-Raw) setzt ihm sozusagen die Pistole auf die Brust. Entweder er zieht den Coup im Auftrag der Gesetzeshüter durch, oder die Gesetzeshüter sorgen dafür, dass er gar keine Coups mehr durchzieht.

Natürlich finden Whitaker und sein Team (unter anderem "Haus des Geldes"-Star Úrsula Corberó) einen Weg, um den Riesenjet in 10.000 Metern Höhe um seine wertvolle Fracht zu erleichtern. Schließlich tun sie das für eine gute Sache. Sie stehlen das Gold vom Turbokapitalisten Lars Jorgensen (Jean Reno), der damit eine spektakuläre Terrorattacke finanzieren wollte.

Zugegeben, richtig viel Sinn ergibt "Lift" nicht. Zumindest keinen tieferen. Dafür ziehen sich Gegensätze zu sehr an, geht alles zu glatt und sieht der Film mit all den schönen Menschen zu sehr nach Dauerwerbung für Aperol Spritz und Raffaello aus. Aber warum sollte man das neue Streaming-Jahr nicht auch mal mit einem unterhaltsamen No-Brainer beginnen dürfen?


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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