"Die Story im Ersten"

"Der Kaufhauskönig": Wer ist Investor René Benko?

von Andreas Schoettl

Die österreichische Signa-Holding ist Eigentürmer der Galeria Karstadt Kaufhof. Doch welche Pläne verfolgt Selfmade-Milliardär René Benko mit seinem Invest wirklich? Eine ARD-Doku versucht sich an Aufklärung.

ARD
Die Story im Ersten: Der Kaufhauskönig
Dokumentation • 26.04.2021 • 23:10 Uhr

Am österreichischen Abitur, der Matura, war er aufgrund zu vieler Fehlzeiten gescheitert. Dennoch brachte es René Benko zu einer erstaunlichen Karriere. Der im Mai 1977 geborene Innsbrucker gilt als einer der erfolgreichsten Unternehmer seines Alpenheimatlandes. Mit nur 43-Jahren ist er Multimilliardär. Das Wirtschaftsmagazin "Forbes" hat 2019 sein Vermögen auf 4,9 Milliarden Dollar geschätzt. Einen Grundstein dafür legte er schon sehr früh. Vor allem durch Immobiliengeschäfte. Beispielsweise ließ Benko bereits 1995 weniger genutzte Dachböden zu Luxuswohnungen ausbauen.

Dass der als öffentlichkeitsscheu geltende Tiroler über die Alpen hinaus auch in Deutschland bekannt wurde, lag vor allem an einem Invest. Bei Galeria Karstadt Kaufhof gelang es Benko, trotz der prekären Lage des Unternehmens Millionengewinne zu erwirtschaften. Das allerdings sei auf dem Rücken der Belegschaft geschehen, behaupten Handelsexperten. In ihrem Film über den geheimnisumwitterten "Kaufhauskönig" hinterfragen die Autoren Ingolf Gritschneder und Georg Wellmann, wie es Benko gelingen, erst Karstadt für einen Euro und dann später auch noch Kaufhof zu übernehmen? Ein vermeintliches Wunder zudem: Wie konnte er aus einem sehr überschaubaren Einsatz sogar dreistellige Millionengewinne generieren?

Kritik an seinem wirtschaftlichen Gebaren und seinem Interesse an dem Betrieb der Warenhäuser gibt es durchaus. Unter Handelsexperten heißt es unter anderem, dem Milliardär ginge es in erster Linie darum, die wertvollen Immobilien wie dem KaDeWe in Berlin, dem Alsterhaus in Hamburg oder dem Oberpollinger in München nur auf Kosten der Beschäftigten versilbern zu wollen. Ein weitverzweigtes und undurchsichtiges Firmengeflecht, von Briefkastenfirmen in Luxemburg, diskreten Unternehmen in der Schweiz und Familienstiftungen in Liechtenstein und Österreich, könnten dies belegen. Oder wie Benko in früheren Jahren einmal selbst sagte: Sein besonderes Augenmerk lag von Anfang an auf Immobilien in bester Innenstadtlage, weil sie "entsprechend knapp sind und daher die Preise eigentlich nur nach Oben gehen können".

Die Story im Ersten: Der Kaufhauskönig – Mo. 26.04. – ARD: 23.10 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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