"Jacomo und der Wolf"

"Reiterhof Wildenstein": Die Pferdenärrin wird zur Wolfsflüsterin

von Hans Czerny

In Oberbayern sind Schafe gerissen worden. Steckt wirklich ein Wolf dahinter, wie es die Öffentlichkeit glaubt? Pferdehof-Erbin Rike und ein adretter Wolfsforscher zweifeln daran. Ein brandaktuelles Thema!

ARD
Reiterhof Wildenstein – Jacomo und der Wolf
Drama • 28.05.2021 • 20:15 Uhr

Wie belebend doch Wölfe wirken können. Hatte man sich in den ersten vier Folgen der Pferdehof-Saga "Reiterhof Wildenstein" (seit 2019) bereits an allerlei Erbstreitigkeiten und die Bewältigung wirtschaftlicher Nöte auf dem Gut gewöhnen dürfen, so kommt in der neuen Folge "Jacomo und der Wolf" (Regie: Josh Broecker) Dank eines Zähne zeigenden Silberrückens recht viel Spannung auf – und Romantik gibt's obendrein. War's der Wolf, dessen Witterung das Pferd der Reitschülerin die Flucht ergreifen ließ und seine Reiterin zu Boden warf? Oder wird in Fällen wie diesem nur aus lauter Vorurteilen heraus dem Wolf die Schuld gegeben?

Wolfsgegner und -verteidiger stehen sich schier unversöhnlich gegenüber. Der Großbauer verteufelt die Tiere mit dem schlechten Image und will zum Abschuss blasen. Die Wolfsfreunde der Gemeinde wiederum plädieren für einen "natürlichen Tierbestand". Man braucht nicht lang darum herum zu reden, dass die Pferdeflüsterin und Reiterhoferbin Rike Wildenstein (Klara Deutschmann) hier noch zur Wolfsflüsterin mutiert.

Besänftigend streckt die Tierfreundin irgendwann dem gefährlichen Wolf die Hände entgegen – ein schönes Bild. Allerdings wurde sie zuvor von einem Wolfsforscher aus der Oberlausitz gebrieft. Dieser Moritz Leytner (Max Woelky) nahm ihr nicht nur die Ängste, es funkte auch gewaltig zwischen den beiden. In einer Gemeindesitzung tritt der Wolfsforscher, der zu Forschungszwecken im Voralpenland Wölfe ausgesetzt hat, einem ekligen Grundbesitzer entgegen, der den vermeintlich Blutdürstigen schnellstens abknallen will.

Das alles nimmt aber ein gutes Ende, wie bei einem Freitagsfilmen im Ersten üblich. Der ist ein erstaunlich starkes Plädoyer für den Streuner, dessen Unschuld am Ende erwiesen wird. Zudem gibt es traumhafte Bilder, etwa wenn der Wolf vor nächtlicher Alpenkulisse den Mond angähnt wie ein Zug, der durch die Rocky Mountains fährt. – Der nächste Fim, "Sprung ins Leben", folgt am 04.06., um 20.15 Uhr.

Reiterhof Wildenstein – Jacomo und der Wolf – Fr. 28.05. – ARD: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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