Schock Schalom - jung, jüdisch, jetzt
14.05.2024 • 22:15 - 22:45 Uhr
Info, Gesellschaft + Soziales
Lesermeinung
Die Stuttgarterin Meira (21) (l.) und ihr Mann Simon (29) (r.) halten als orthodoxe Juden streng die Kleider- und Speisevorschriften ein. Bei politischen Themen halten sich die jungen Eltern weitgehend heraus.
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Die Berlinerin Nogah (18) macht gerade ihr Abitur. Ihre Freundschaft mit einer palästinensischen Mitschülerin wird zurzeit auf eine harte Probe gestellt.
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Die Münchnerin Studentin Aviva (23) engagiert sich im Verband Jüdischer Studenten in Bayern und spricht auf Kundgebungen. Sie kämpft unter anderem gegen Fake News im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt.
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Die Berliner Schwestern Emily (20) (links) und Paula (15) sind nicht religiös, aber sie setzen sich seit dem 07. Oktober 2023 stärker als zuvor mit ihrer jüdischen Identität auseinander.
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Der Essener Schauspieler Anton Tsirin (29) hat sich von seinen Projekten in der interreligiösen Jugendarbeit nach wachsenden Feindseligkeiten einstweilen zurückgezogen.
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Die Berliner Adam (39) (links) und Eyal (27) treten als TWO JEWS in Comedy-Clubs auf. Ihre Scherze machen auch vor dem Holocaust und dem 07. Oktober 2023 nicht halt.
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Der Osnabrücker Nika (22) will als Rapper und Musikproduzent erfolgreich werden. Das Judentum spielt in seinem Leben kaum eine Rolle.
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Originaltitel
Schock Schalom - jung, jüdisch, jetzt
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2024
Info, Gesellschaft + Soziales

Wie junge Juden heute in Deutschland leben

Von Hans Czerny

Seit dem 07. Oktober 2023, dem Terrorangriff der palästinensischen Hamas mit 1.170 getöteten israelischen Juden und 250 verschleppten Geiseln, eskalierte die Gewalt im Nahen Osten. Und in Deutschland und im Westen zeigte sich offener Hass gegenüber Juden wegen Netanjahus grausamer Reaktion.

War es Judenhass, ein neuer Antisemitismus – oder doch mehrheitlich die Kritik an der israelischen Regierung, die gnadenlos zurückschlug nach dem Terrorangriff der palästinensischen Hamas auf israelische Juden mit 1.170 Toten und 250 verschleppten Geiseln? Übergriffe auf jüdische Mitbürger häuften sich, Juden in Deutschland fühlen sich (wieder) bedroht. Bei Kulturveranstaltungen und an Universitäten zeigte sich kaum Empathie mit den jüdischen Opfern. Die "37°"-Reportage fragt: Wie gehen junge Juden und Jüdinnen mit der neuen Feindseligkeit um?

Jan Tenhaven, der bereits für seine Doku "Hey, ich bin Jude!" (2021) viel gelobt wurde, in der elf jüdische Jugendliche über sich und ihre judenfeindlichen Erlebnisse erzählten ("Wir sind keine Aliens!"), zeigt nun die Befindlichkeit junger jüdischer Mitbürger nach der Eskalation im Nahen Osten. Lange Zeit lebten junge Juden mit einem neuen Selbstbewusstsein in Deutschland, allen antisemitischen Tendenzen zum Trotz. Doch nun werden jüdische Einrichtungen wieder verstärkt bewacht und jüdische Symbole versteckt.

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Auftritte in Comedy Clubs

Die Münchner Psychologiestudentin Alice, die als Türsteherin arbeitet, hätte sich nach dem 07. Oktober mehr Solidarität für sich und ihre Community von ihren nichtjüdischen Freunden erhofft. Der Essener Schauspieler Anton Tsirin (29) hat sich von seinen Projekten in der interreligiösen Jugendarbeit einstweilen zurückgezogen. Die 23-jährige Studentin Aviva Lapke kämpft als Mitglied im Verband jüdischer Studenten in Bayern weiter gegen Fake News über Israel an.

Während die Stuttgarterin Meira (21) und ihr Mann Simon (29) als orthodoxe Juden streng nach jüdischen Kleider- und Speisevorschriften leben, sich aber aus politischen Konfrontationen heraushalten, machen die Berliner Kabarettisten Adam und Eyal als "Two Jews" bei ihren Auftritten in Comedy Clubs auch vor dem Holocaust und dem 7. Oktober nicht halt.

Die Freundschaft der Berliner Abiturientin Nogah (18) mit einer Palästinenserin wird gerade auf eine " harte Probe" gestellt. Und der Berliner Samuel (27), der Rabbiner werden will und durch das Tragen der Kippa als Jude erkennbar ist, versucht nach vielfachen Übergriffen die öffentlichen Verkehrsmittel zu meiden.

Auf eine Opferrolle wollen sie alle trotzdem nicht reduziert werden. Sie wollen vielmehr als aktive junge Menschen wahrgenommen werden, die im Hier und Jetzt leben – ganz so, wie andere auch.

Schock Schalom – jung, jüdisch, jetzt – Di. 14.05. – ZDF: 22.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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